Fassadendrucker

Wir beschäftigen uns mit der Erfindung, Entwicklung und Anwendung eines neuen Druckmediums: Ein Tintenpunkt-Drucker im Architekturformat.

Der Fassadendrucker ist ein Kommunikationswerkzeug. Schon das Anbringen des Motives ist Teil unserer Botschaft; geradeaus und direkt. Aus einer Vektor- oder Pixebildvorlage wird Bildpunkt für Bildpunkt aus bis zu 12 Metern Entfernung auf eine Hausfassade geschossen. So entsteht das Motiv vor den Augen des Betrachters wie von Zauberhand.

Persönliches

Die zwei Dipl. Produkt-Designer Martin Fussenegger und Michael Sebastian Haas lernten sich während ihres Studiums im Jahr 2000 kennen. An der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe entwickelten sie verschiedenste experimentelle Maschinen und Produkt-Visionen: Ein experimenteller 3D Monitor, die Vision einer Transatlantik-Brücke, ein Translator T-Shirt, eine elektronische Zeitung, sowie die "Spinne" — ein Kunststoff-Abformungsverfahren. Als die beiden das Experiment Fassadendrucker im Jahr 2004 als Teil einer Hochschularbeit in Angriff nahmen, wurde es schnell zu einem ihrer ambitioniertesten Projekte. Nachdem beide diplomierte Produktdesigner ihre Hochschulstudien erfolgreich abgeschlossen hatten, entschieden sich Martin und Michael ihre Distanz-Drucktechnik weiterzuentwickeln.

Gedanklich entfernten sich die beiden Technikbegeisterten nach und nach vom her­kömmlichen Produktdesign und fingen an, hinter den Kulissen der Produktionstechniken zu arbeiten. Ihr Interesse galt fortan nicht allein den Produkten sondern vielmehr deren Herstellung und den Werkzeugen mit denen diese geschaffen werden. So ist der Fassadendrucker Teil ihrer Suche nach neuen Ästhetiken und Kommunikationswegen.

Als Initialzündung für das Projekt erwies sich die erfolgreiche Bewerbung um eine Förderung durch das Landesprogramm „Junge Innovatoren“. Dies deckte zunächst die eignen Personalkosten und ermöglicht Haas und Fussenegger ein konzentriertes Arbeiten am Projekt. Der Gewinn des Gründerwettbewerbes Multimedia, ausgeschrieben durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Forschung, war den beiden bei der Umsetzung ihrer Pläne zum zweiten Prototypen des Druckers eine immense Hilfe. Auch stellte dieser Erfolg die Weichen zur späteren Gründung ihrer Firma.

Im Januar 2008 vollzogen die beiden Gründer ihren privaten Umzug nach Berlin. Als Standort bietet Berlin unzählige Vorteile in medialer Infrastruktur und unübersehbar vielen Brandwänden. Hier lernten die beiden auch den jungen Ingenieur Julian Adenauer kennen. Seine fachlichen Fähigkeiten überzeugten genauso wie seine Begeisterung für visionäre Wege. So wurde Julian Teil des Teams. Er bearbeitete im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Hochschule Karlsruhe im Jahr 2008/09 die Ansteuerung und Programmierung des Fassadendrucker FP 02. Seither verstärkt er die technische Kompetenz des Teams.

Im Dezember 2009 gründeten das Trio ihre Firma Sonice Development GmbH. Ziele des Unternehmens sind das Erfinden, Entwickeln und Anwenden von technisch-moralischen Avantgard-Projekten.

Credo

Gestaltung ist Forschung. Angetrieben von einer Lust am Herausfinden und Verstehen. So entsteht ein neues Design vor allem aus einer Ahnung, der man auf den Grund geht. Diese entwickelt sich bei der Arbeit zu einer Erkenntnis. Wenn schließlich jemand das Ergebnis als 'schön' oder 'neu' empfindet, so sind es die vielen Schritte des Verstehens von Zusammenhängen, die diese Attribute verleihen. Neue Ästhetik durch neue Technik. So gehören der Fassadendrucker und die grobe Ausstrahlung seiner Druckergebnisse untrennbar zusammen.