
Die Maschine
Der Fassadendrucker ist ein einfacher, softwaregesteuerter Roboter. Dieser besteht aus einem Zweiachs- Drehtisch und einem Druckluft-Druckkopf. Der Drucker schießt das Motiv Bildpunkt für Bildpunkt von einer entfernten Position auf die gewählte Fläche. So können auch unzugänglicher unebener Untergrund bespielt werden. Ein Gebäude wird von der Straße aus mit dem Motiv beschossen, ohne dass ein aufwendiger Gerüstbau erforderlich ist.
Der Fassadendrucker ist ein Werkzeug zur Großflächenkommunikation. Druckbild und Druckmethode heben sich von gängigen Druck- und Werbetechniken ab. Direkt und unmittelbar werden Motive wie von Zauberhand auf eine entfernte Wand gezeichnet. Die maximale Druckdistanz liegt momentan bei etwa 12 Metern, die maximale Druckhöhe bei etwa 8 Metern. Die Kugelfrequenz beträgt derzeit bis zu 5 Punkte pro Sekunde.

Komponenten

Der Drucker ist mit einem Industrie-PC ausgerüstet, der das selbstentwickelte Druckprogramm ausführt. Über einen Touchscreen wird das Gerät bedient. So können Vorlagen in Form von Vektor- oder Pixelgrafiken über USB-Medien geladen werden. Mit einer integrierten Kamera lässt sich ein Foto von der Zielfläche aufnehmen und mit einer Druckvorschau überlagern. Änderungen an der Ausrichtung und Skalierung können so vor Ort optimal durchgeführt werden. Die Distanz zur Wand wird über ein externes Infrarot-Messgerät erfasst und manuell eingegeben. Das Druckprogramm errechnet anschließend Fahrwege unter Berücksichtigung der perspektivischen Verzerrung und der Kugel-Flugbahnen.

Um die Farbkugeln an die Wand zu schiessen, wurde ein Paintball-System zum Druckkopf umfunktioniert. Der Zweiachs-Drehtisch richtet mittels Schrittmotoren und Getrieben den Paintball-Markierer räumlich aus. Vor dem Druckvorgang werden mit Hilfe eines eingebauten Lasers die Außenkanten des Druckbildes auf der Wand angezeigt, um sicher zu gehen, dass nur die Wand getroffen wird und sich keine Personen im Gefahrenbereich befinden. Der Druck kann jederzeit pausiert werden und bei Fehlfunktion oder in einer Gefahrensituation sofort ausgeschaltet werden.

Der Kugelturm fördert gelatine-verkapselte Farbbälle zum Markierer. Dort werden sie durch Druckluft auf über 200km/h beschleunigt und zerplatzen an der Wand. Es entsteht ein Farbfleck von 5-10 cm Durchmesser. Die zersplitterten Gelatinehüllen fallen zu Boden, wo sie mit einem Besen zusammengekehrt werden oder sich vom Regen ganz natürlich und rückstandsfrei zersetzen. Die Qualitäten der Farben unterscheiden sich gravierend in Bezug auf UV-Haltbarkeit und Fließeigenschaften. So ist es möglich Farben zu wählen, welche innerhalb weniger Stunden ausblassen oder aber mehrere Monate sichtbar bleiben.
Outdoor Werkzeug

Zum Transport wird das Gehäuse des Prototyps FP02 geschlossen. So entsteht ein handlicher Koffer mit den Abmassungen 31 x 27 x 22 cm bei 7,5 kg Gewicht. Die verschiedenen Einsatzfelder erfordern unterschiedlichste Mengen an Verbrauchsmaterialien. Deshalb sind Kugeltank und Druckluftflasche separat gehalten und je nach Einsatz wählbar. Vor Ort werden sie durch Steckverbindungen mit dem Drucker verbunden.